Die Voraussetzungen hätten kaum schwieriger sein können: eine weite Anreise, eine fremde Halle, ein Gegner, der mit 14:0 Punkten ungeschlagen an der Tabellenspitze steht. Schon vor dem Anpfiff war klar, dass die HABO SG II beim Gastspiel in Königshofen-Sachsenflur alles abrufen musste, um eine Überraschung zu schaffen. Doch der Start verlief holprig – und das gleich in mehrfacher Hinsicht.
Ohne Harz und damit mit völlig ungewohnter Ballkontrolle begann die Partie für die HABO-Offensive mit zahlreichen technischen Fehlern. Pässe rutschten aus der Hand, einfache Würfe verfehlten ihr Ziel. Gleichzeitig bekam die Abwehr kaum Zugriff: Die Abstimmung stimmte nicht, es wurde zu wenig verschoben, zu langsam ausgeholfen – und die Gastgeberinnen nutzten jede Lücke konsequent aus.
Königshofen-Sachsenflur spielte von Beginn an mit enormem Tempo, lief nach fast jedem Ballverlust sofort den Gegenstoß und erhöhte den Druck kontinuierlich. Bereits in der 14. Minute lagen die Buffalos mit 9:4 zurück und auch im weiteren Verlauf änderte sich das Bild kaum. Zur Pause stand ein deutliches 16:9 auf der Anzeigetafel.
Wer auf ein Aufbäumen nach dem Seitenwechsel gehofft hatte, wurde enttäuscht. Die HABO bemühte sich, fand aber weiterhin keinen Zugriff auf die dynamische Offensive der Gastgeberinnen. Jeder kleine Fehler wurde sofort bestraft, viele gute Aktionen im Ansatz erstickt. Offensiv blieb die Mannschaft zu fehleranfällig, defensiv fehlte die Härte, um das Tempospiel einzudämmen. Am Ende stand eine klare 34:21-Niederlage gegen schlicht bessere Gegnerinnen.
„Unsere Gegnerinnen waren uns heute deutlich überlegen. Wir haben alles gegeben, aber es war nicht ausreichend“, resümierte Broqi. „Wir müssen in der Abwehr an Härte zulegen. Das ist der wichtigste Lerneffekt aus diesem Spiel. Jetzt heißt es: abhaken und den Fokus auf die nächste Aufgabe legen.“
Trotz der deutlichen Pleite bleibt die Erkenntnis: Gegen den Tabellenführer war an diesem Tag nichts zu holen – entscheidend wird sein, wie wir das Jahr abschließen. Am besten mit einem Sieg gegen die nächsten Gegnerinnen (HSG Odenwald-Bauland).
HABO SG: Wien, Schneider – Saskia Uhlemann (9/8), Alea Wagner (4), Nele Sophie Trefz (3), Samira Betz (2), Sabrina Nandelstaedt (1), Lina Scheurer (1), Carina Schuster (1), Denise Auracher, Jana Eisele, Jasmin Kranich, Anna Kürschner, Jessica Peichl, Emily Renz, Hannah Weis