Schon vor dem Anpfiff am Sonntagnachmittag in der Oberstenfelder Halle standen die Vorzeichen alles andere als gut: Eine eisige Halle, eine ungewohnt früher Anwurfzeit und ein verspäteter Beginn, der ein eher unkonventionelles Warmmachen erforderte, sorgten für wenig Wohlfühlatmosphäre. Und auch sportlich kam die HABO SG II nur schwer ins Spiel. Die Gastgeberinnen verpennten den Start komplett und lagen nach sieben Minuten bereits mit 2:6 zurück.
Doch angeführt von einer bärenstarken Saskia Uhlemann, die allein im ersten Durchgang neun ihrer insgesamt 13 Treffer erzielte, kämpfte sich HABO Schritt für Schritt zurück. Beim 11:11-Ausgleich durch Alea Wagner nach 17 Minuten war der Fehlstart korrigiert. Bis zur Pause entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Mit einer knappen 19:18-Führung ging es in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie eng, die HABO stellte in der Deckung auf eine 5:1-Formation um, dennoch hatte das Team weiterhin Probleme, das schnelle Umschaltspiel der Gäste zu kontrollieren. Als Svea Strauß in der 48. Minute zum 27:25 traf, deutete vieles darauf hin, dass sich das Momentum zugunsten der HABO neigen könnte. Neuzugang Jenny Hille feierte im Tor ihre ersten starken Paraden, doch eine anschließende Schwächephase brachte die Wendung: Im Angriff agierten die Gastgeberinnen zu fahrig, scheiterten mehrfach an der starken HB-Torhüterin oder am Pfosten und ließen beste Chancen liegen. „Wenn wir die Dinger machen, sind wir vier, fünf Tore weg. Da waren wir zu unclever und hatten auch etwas Pech“, analysierte Trainer Veton Broqi später.
Ludwigsburg nutzte die Fehler konsequent, glich vier Minuten vor Schluss zum 31:31 aus und war in der Crunchtime das entschlossenere Team. Eine weitere Großchance von Uhlemann landete erneut am Pfosten, und auch die letzte Auszeit der HABO brachte keine Wende mehr. Die Gäste erzielten drei Treffer in Serie und entschieden die hart umkämpfte Partie letztlich für sich. „Die Niederlage tut extrem weh. In der Crunchtime waren wir nicht mehr mit dem Kopf auf dem Platz“, resümierte Broqi enttäuscht, der vor dem Spiel gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer nun mit seinem Team mit 8:6 Punkten auf dem 4.Tabellenplatz steht.
HABO SG: Hille, Schneider – Auracher (2), Scheurer, Uhlemann (13/3), Kranich, Opitz (1), Strauß (3), Eggert (4), Trefz, Nandelstaedt (2), Kürschner, Betz (1), Renz (3), Wagner (3).